Wie alles begann
Als ich im Frühjahr 1995 meine Studien zum Diplom-Theologen abgeschlossen hatte, verbrachte ich auf eigenen Wunsch während meiner Priesterausbildung einen mehrmonatigen Aufenthalt in Kenia für so genannte „pastoral experiences”. Ein Lehr- und Pastoralpraktikum im Sommerterm an drei Primaryschools in Nairobi und einer weiterführenden Schule, dem „Queen of Apostles Seminary”; dazu die Arbeit in einigen Gemeinden und Elendsgebieten.
Durch meinen Ansprechpartner vor Ort, Father David Njuguna, lernte ich Paul Munguti Muoki aus dem Stamm der Kamba kennen, ein Kind aus dem Armenviertel der Gemeinde von St. Patrick’s Thika, der dann mein Patenkind wurde. Als Paul mit neun Jahren eine Herzoperation benötigt, haben Spenden meiner Familie und Freunde ihm diesen lebenswichtigen Eingriff ermöglicht – die erste inoffizielle Hilfsaktion war geboren.
Da der junge Paul auch weiterhin medizinisch betreut werden musste, es stand sogar eine zweite Operation an, und wir ihm eine gute Schulausbildung ermöglichen wollten, kam die Idee auf, unsere Hilfsaktion durch einen eingetragenen Verein offiziell werden zu lassen, der dann auch als mildtätig anerkannt wurde.
Die Idee im Sinne von „Helfen durch Teilen” haben wir unter das Patronat des Heiligen Martin gestellt, der durch seine Mantelteilung mit einem Armen bis heute Vorbild und Ansporn zugleich ist. Leider starb Paul kurz nachdem er sein Abitur gemacht hatte durch einen tragischen Autounfall. Er schwankte wohl zwischen einem Jura- oder einem Theologiestudium, welches wir ihm gerne ermöglicht hätten. Unser Bemühen des Helfens durch Teilen sollte aber mit dem Unfalltod von Paul nicht enden, so dass Grund und Anlass der Gründung unseres Hilfswerkes sich nun in weiteren Projekten widerspiegeln.
Vielen Menschen konnten und durften wir seit dieser Zeit Begleiter sein – ob national oder international. Unser Beitrag zu den Nöten der Menschen ist so vielschichtig, wie es unsere Satzung widerspiegelt. Unsere Projekte werden vor Ort durch Ansprechpartner, die wir persönlich kennen oder die uns von den Projektleitern empfohlen werden, betreut.
Dadurch halten wir Kontakt zu den Hilfsbedürftigen und erfahren, wo wir weiter unbürokratisch helfen können.
Aber auch der Gemeinschaftsgedanke kommt nicht zu kurz, denn nur wer fröhlich teilt wird durch sein Lächeln seine Mitmenschen anstecken und aktive Hilfe zur Veränderung leisten können. Zwischenzeitlich tragen über 100 Mitglieder unsere Idee und lassen uns so zur „St. Martins-Familie” zusammenwachsen.
Wir sind stolz darauf, dass jede Spende unbürokratisch und direkt für hilfsbedürftige Menschen eingesetzt werden kann.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Jeder kann durch Geldspenden, Anregungen, Einbringen von Projekten oder einfach durch seine Mitgliedschaft dazu beitragen, dass unser Gedanke „Helfen durch Teilen” weiter gelebt wird.